Meine Grundsätze, in zufälliger Reihenfolge, kurz erklärt

  • Ruhe
  • Respekt und Regeln
  • Konsequenz und Fairness
  • Vertrauen
  • Geduld und Zeit
  • Konzentration
  • Disziplin
  • Lob und Pausen
  • Akzeptanz
  • Gesundheit

Ruhe

Damit ist in erster Linie die gesamte Trainingsatmosphäre  gemeint. Wenn ich mit einem Pferd arbeite, möchte ich das ohne hektisches Gerenne , ohne einen nervig hohen Geräuschpegel und ohne schnell-schlampig ausgeführte Lektionen oder Aufgaben. Das Pferd ist so großzügig und arbeitet mit mir zusammen obwohl es sicherlich lieber auf der Weide stehen und seine Ruhe haben würde. Da kann ich ihm doch als kleine Gegenleistung eine angenehme Trainingsatmosphäre schaffen, in der es gut arbeiten kann.  (Natürlich sollten sich Pferde an Geräusche, schnelle Bewegungen und unerwartete Ereignisse gewöhnen, aber zum einen muss ich das wohl kaum jeden Tag haben und zum anderen haben die meisten Pferde kein Problem mit schrecklichen Randgespenstern, wenn sie ihrem Reiter vertrauen und ihn respektieren.)

Respekt und Regeln

Respekt hat für mich nichts mit Angst zu tun und ist für mich ein sehr wichtiger Punkt in der Pferdeausbildung. Ein Pferd ohne Respekt ist schlicht eine Gefahr, denn wenn es seinen 70kg Reiter rempelt wird es das auch bei einem Kleinkind tun. Darum habe ich einige feste Grundregeln, die von den Pferden eingehalten werden müssen. Sie ermöglichen einen stressfreien und routinierten Umgang mit dem Pferd und gewährleisten ein gewisses Maß an Sicherheit. Ein gut erzogenes Pferd ist eine Freude, ein schlecht erzogenes meistens einfach nur anstrengend. Aber auch der Reiter sollte Respekt vor seinem Pferd haben. Ein Reiter der sein Pferd nicht respektiert, sollte meiner Meinung nach lieber nicht reiten.

Konsequenz und Fairness

Ohne Konsequenz geht gar nichts. Kein effektives und erfolgreiches Training, keine Regeln im Umgang und beim Reiten, viel Frust. Wenn man jeden Tag eine andere Meinung zum selben Thema hat wird man schnell unglaubwürdig und das Pferd wird sich niemals auf seinen Reiter verlassen, das wäre für dieses Fluchttier ein zu großes Risiko. Und als Reiter wird man ohne feste Regeln schnell unfair ("Letzte Woche ging's doch aber auch!"). Um die Regeln im Umgang und beim Reiten einhalten zu können, muss man sie auch konsequent durchsetzen. Jeden Tag, immer wieder. Das sollte niemals brutal und schon gar nicht unfair erfolgen. Konsequent kann man genauso gut ruhig und gelassen sein. 

 

Vertrauen

Genauso wenig wie eine Pferd – Mensch – Beziehung nur auf Vertrauen basieren kann, kann sie auch nicht nur auf Respekt aufbauen. Vertrauen schaffe ich durch konsequenten ruhigen Umgang, Routinen, Geduld und vor allem Zeit. 

Geduld und zeit

Pferdeausbildung dauert... nun ja, sagen wir mal sehr lange. Ohne Geduld und ohne Zeit wird man in der Pferdeausbildung nicht übermäßig weit kommen. Lektionen sitzen nicht auf Anhieb perfekt, den Wassergraben springt das Pferd vielleicht jetzt noch nicht, weil es sich noch nicht traut, aber in 2 Jahren ist es womöglich bereit dazu. An dieser Stelle sollte ich den Respekt gegenüber dem Pferd haben und ihm diese 2 Jahre mehr Zeit ganz einfach geben. Geduld ist eine Tugend. Auch wenn sie nicht gerade zu den menschlichen Stärken gehört.

Konzentration

Wann immer man mit einem Pferd arbeitet, sollte man sich auch voll darauf konzentrieren und nicht über anderes nachdenken. Das Pferd merkt nämlich genau, wenn wir geistig woanders sind und oft resultieren daraus Fehler, die wir mit Vorliebe dem Pferd zuschieben. Wenn wir aufs Pferd steigen sollten wir alles andere beiseite schieben, aus Respekt dem Pferd gegenüber.  Falls man emotional gerade "geladen", sprich wütend, traurig, oder absolut geistesabwesend ist, sollte man sich auf einfach Dinge, wie Putzen und Streicheln beschränken und das Training lieber auf den nächsten Tag verschieben (damit sind beide Seiten zufriedener).

Disziplin

Von nichts kommt nichts, auch bei der Pferdeausbildung. Man braucht eine gewisse Ausdauer, nichts klappt beim ersten Mal und der Weg zum Ziel kann lang und anstrengend sein. 

Träume sind schön, aber man muss auch dafür arbeiten.

Lob und Pausen

Lob und Pausen sind mit das wichtigste beim Training. Sie erhalten die positive und entspannte Trainingsatmosphäre und unterstützen das Pferd bei seinem Lernprozess. Strafen sollte man nach Möglichkeit immer durch Loben des Richtigen ersetzen. 

Akzeptanz

Jedes Pferd und jeder Reiter ist anders. Und es ist wichtig das zu akzeptieren, die Grenzen zu akzeptieren, die ein Pferd oder man selbst mit sich bringt. Sowohl physisch als auch psychisch.

Gesundheit

Wenn ich ein Pferd arbeiten möchte, muss ich einiges berücksichtigen, wenn es nicht davon kaputt gehen gehen soll, denn, wie ja inzwischen jeder weiß, eignen sich Pferde von Natur aus anatomisch eigentlich nicht dazu einen Reiter zu tragen. Also liegt es in meiner Verantwortung das Pferd so zu trainieren und auszubilden, dass es das (nach seinen Möglichkeiten und für die geforderte Aufgabe) kann.